Das Erzherzogspiel von Politik und Medien – Teil II
Seit mehr als vier Jahren spielen Politik und Medien uns verschiedene Varianten (im Virologen-Neusprech „Mutationen“) des berühmten „Erzherzogspiels“ vor.
Der Schriftsteller Friedrich Torberg hat das „Erzherzogspiel“ in seiner Anekdotensammlung „Die Tante Jolesch“ als beliebten Zeitvertreib von Kaffeehausliteraten der Jahrhundertwende beschrieben.
Das Spiel geht folgendermaßen: Der Erzherzog, Repräsentant der Macht und der „Elite“, darf von ausgewählten Personen in Form einer Prüfung befragt werden, wobei er auf leichte, ja selbsterklärende Fragen stets unsägliche Antworten gibt. Die Herausforderung des Spiels für die Fragenden besteht nun darin, falsche Antworten des Herrschers unter Ausschaltung der Logik als richtig zu erklären. Friedrich Torberg erläuterte das Prozedere in einem einfachen Beispiel:
„Kaiserliche Hoheit. Wie lange dauerte der 30-jährige Krieg?“
Antwort des Erzherzogs: „Sieben Jahre!“Die Tante Jolesch oder der Untergang des Abendlandes in Anekdoten von Friedrich Torberg