Wie politische Unternehmen den Mittelstand ruinieren

„Competition is for Losers“ (Peter Thiel)

KI-Bild: Shutterstock 2648461125

Der überragende österreichische Nationalökonom und Politiker Dr. Joseph A. Schumpeter (1883 – 1950) prägte unter anderem den Begriff der „schöpferischen Zerstörung“.

Weniger in der Öffentlichkeit bekannt ist, dass Joseph Schumpeter zwei gegensätzliche Typen von Unternehmern beschrieb: Den „Entrepreneur“ und den „Arbitrage-Unternehmer“.

Die erste Gruppe der „Entrepreneure“ bilden nach Schumpeter jene Unternehmer der Realwirtschaft, die durch innovative Konzepte, Produkte, Prozesse und Dienstleistungen wirtschaftlichen Mehrwert und eine Steigung des Wohlstands (Bruttonationalprodukts) bewirken.

Benjamin Mudlack, der Autor des im Mai 2025 veröffentlichten Buches „Neues Geld für eine freie Welt“ bezeichnet diese Art von Unternehmern als „ökonomische Unternehmer“. https://www.neues-geld.com/

Diese Entrepreneure (nach Schumpeter) bzw. ökonomischen Unternehmer (nach Mudlack) zeichnen sich nach Schumpeter und Mudlack vor allem dadurch aus, dass sie ihre wirtschaftliche Position ständig durch innovative Produkte und Dienstleistungen verbessern wollen. Demnach ist es der Unternehmergeist, welcher Innovationen erzeugt und damit Wirtschaftswachstum und sozialen Wandel vorantreibt. Im Zentrum der Überlegungen eines ökonomischen Unternehmers steht die Zufriedenheit der Kunden. Güter und Dienstleistungen dienen so der Bedürfnisbefriedigung. Erfüllen die ökonomischen Unternehmer die Bedürfnisse der Kunden nicht oder produzieren sie zu teuer, verschwinden sie vom Markt. Der Anreiz der ökonomischen Unternehmer (Entrepreneure) ist folglich in der vollständigen Zufriedenstellung der Kundenbedürfnisse zu sehen.

Die zweite Gruppe der Unternehmer bilden nach Schumpeter die Arbitrage-Unternehmer.

„Der Arbitrageur-Unternehmer nutzt Informationen zu seinem Vorteil.
In der realen Welt herrschen stets Informationsunterschiede zwischen „Insidern“ und „Outsidern“ vor.

Schumpeter, J.A. (1991), Konjunkturzyklen I, Göttingen 1961

Während der letzten Jahre, insbesondere seit der C-Krise 2020, sind die Arbitrageur-Unternehmer immer mehr in den Bereich der Politik eingedrungen.

Benjamin Mudlack, der Autor der neuen Geldbibel „Neues Geld für eine freie Welt – Warum das Geldsystem kein Herrschaftssystem sein darf“ entwickelte Schumpeters Typus des Arbitrage-Unternehmers zur Definition des POLITISCHEN UNTERNEHMERS weiter:

Politische Unternehmer besitzen selbst keine Produktionsmittel.
Sie bedienen sich feindlicher Handlungen, indem sie beispielsweise Gesetze schaffen – vermeintlich Recht setzen – und diese unter Gewaltandrohung durchsetzen. Diese Gesetze verschaffen den politischen Unternehmern indirekt den Zugang zu den Produktionsmitteln. Das geschieht in der Gestalt, dass Steuern erhoben oder bürokratische Maßnahmen geschaffen werden. Lobbyismus ist ebenso wie Politik als politisches Unternehmertum anzusehen. Das politische Unternehmertum steht der freiwillig/marktwirtschaftlichen Seite diametral gegenüber. Politisches Unternehmertum erzeugt keine Produktion und folglich keinen Wohlstand. Es lebt vom Wohlstand, den die ökonomischen Unternehmer schaffen oder geschaffen haben. Politische Unternehmer können somit ohne die Produktivkräfte der ökonomischen Unternehmer nicht existieren.

Benjamin Mudlack, „neues Geld für eine freie Welt“, Edition Sandwirt, 2025, Seite 547

Politische Unternehmer nutzen die Produktivkräfte der ökonomischen Unternehmer und des Mittelstands, um politischen Einfluss zu erlangen.

Nachdem politische Unternehmer wie Kapitalsammelbecken oder Vermögensverwaltungen jedoch selbst keine Produktionsmittel besitzen, arbeiten sie mit der Politik in Form von PPP (Private-Public-Partnerships) zusammen und sind in ihrem spezifischen Bereich von Wettbewerb vertraglich geschützt. Die Daten von Transparency International´s Integrity Watch https://data.integritywatch.eu/ zeigen das rasante Vordringen dieses PPP-Geschäftsmodells. Bei einem PPP-Geschäftsmodell (öffentlich-private Partnerschaften zwischen Monopolunternehmen und Regierungen) ist es schwer zu unterscheiden, wo der private Sektor aufhört und wo die Regierung beginnt. Private Monopolkonzerne, „Strategische Partner“, wie sie das World Economic Forum bezeichnet, sind zu Vollstreckungsermächtigten, zur Exekutive der Regierungen gegen die Bürger geworden. Der Überwachungskonzern Palantir arbeitet für Regierungsorganisationen, Geheimdienste, große Konzerne und für Near-Government Organisationen (NGO)s. Warum wurden diese PPP-Modelle so beliebt, dass sie sogar zur „Mission“, zum Existenzgrund des World Economic Forums geworden sind? https://www.weforum.org/about/world-economic-forum/ Es gibt eine simple, logische Begründung dafür: Private Konzerne können tun, was Regierungen nach der Verfassung und den Grund- und Menschenrechten nicht tun dürfen.

Larry Fink, CEO von BlackRock (Die weltgrößte Vermögensverwaltung, die über rund 11.000 Milliarden Dollar verfügt, das entspricht etwa dem Zwanzigfachen des österreichischen Bruttonationalprodukts) formulierte es wie folgt: „You have to force behavior. And BlackRock – We are forcing behaviors “ [Man muss Verhalten erzwingen. Und wir, BlackRock, wir erzwingen Verhalten] https://www.youtube.com/watch?v=eTDdDgr-xYo#ddg-play

Obwohl der Konflikt zwischen den ökonomischen Unternehmen des Mittelstands und den politischen Unternehmen der Monopolkonzerne vor unseren Augen ausgetragen wird und in aller Deutlichkeit sichtbar ist, schaffen es werbe-korrumpierte Leitmedien nicht, die beiden vollkommen konträren Geschäftsmodelle der Entrepreneure von jenen der Arbitrageure zu unterscheiden. Das liegt nicht nur daran, dass die politischen Unternehmer viele Leitmedien finanzieren. Eine faire Berichterstattung der von ihren Eigentümern und Inseraten abhängigen Medien scheitert auch daran, dass Politiker und Medienleute, von denen kaum einer in seinem Leben in der Privatwirtschaft tätig war, der Unterschied zwischen den beiden Unternehmertypen überhaupt nicht erkennen können.

Politische Unternehmer und ihre Organisationen investieren in Politik und Medien. Ihr politischer Einfluss steigt ständig. Meine Analyse des Vordringens von Öffentlich-Privaten Partnerschaften zwischen politischen Unternehmen und Politik finden sie hier: PPP – Die Verschmelzung von Staaten und Konzernen

Politische Unternehmen mischen gerne in der Politik mit und schätzen die diskrete, kuschelige Vertraulichkeit von streng-vertraulichen Public-Private-Partnerships. Aber politische Unternehmen hassen nichts mehr als Wettbewerb.

Peter Thiel, einer der erfolgreichsten politischen Unternehmer und einer der reichsten und mächtigsten dazu, beschrieb in seinem Buch „Zero to One“ – Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet,“ Campus Verlag, 2014, worauf es seiner Meinung nach bei innovativem Unternehmertum ankommt. Ich habe 10 Postulate aus Peter Thiels Buch herausgegriffen:

1. „Leute, die sich selbst verkaufen, sind Politiker.“

„Und Leute, die sich selbst verkaufen, sind Politiker“ schreibt Peter Thiel, einer der erfolgreichsten, mächtigsten und cleversten politischen Unternehmer. (1) Sebastian Kurz, Ex-Bundeskanzler der Republik Österreich, bekam nach seinem Ausscheiden aus der Politik den Job als „Global Strategist“ bei Thiels IT-Spionagekonzern Palantir. Mittlerweile hat Sebastian Kurz mit „Dream Security“ und seinem Partner Shalev Hulio („Pegasus“) sein eigenes „Mini-Palantir“ geschaffen: Dream Security: Die Traumsicherheit des Ex-Kanzlers S. Kurz

Thiel weiter: „Mit einem Jahresgehalt von 300.000 Dollar verhält sich ein CEO eher wie ein Politiker und weniger wie ein Unternehmensgründer. Ein hohes Gehalt ist ein Anreiz, sich am Status quo und am Gehalt festzuklammern, statt an der konsequenten Aufdeckung und Beseitigung von Schwächen zu arbeiten“. (2) [Ich denke, in diesem Punkt hat Thiel recht]

2. „Die meisten Menschen glauben x – doch das Gegenteil ist der Fall.“

Peter Thiel berichtet in seinem Buch, dass er in Vorstellungsgesprächen den Bewerbern gern folgende Frage stellt: „Welche Ihrer Überzeugungen würden nur wenige Menschen mit Ihnen teilen?“ (3)

Herr Thiel erläutert es ein paar Seiten weiter wie folgt: „Auf die Querdenker-Frage [sic] würde ich folgende Antwort geben: Wenn jeder der vielen Hundert Haushalte Indiens so lebt, wie die Menschen in den westlichen Industrienationen es heute tun, wäre das Ergebnis eine Katastrophe für die Umwelt“ (4).

Vielleicht glaubt Thiel, dass in Indien „die Umwelt“ — was immer er damit meint — einen höheren Wert hat als die Menschen? Zwei Drittel der Menschen in Indien leben in Armut: 68,8 Prozent der indischen Bevölkerung müssen mit weniger als zwei US-Dollar pro Tag auskommen. 1,4 Millionen Kinder sterben in Indien jedes Jahr vor ihrem fünften Geburtstag.

3. „Marktwirtschaft und Kapitalismus sind Gegensätze.“

Peter Thiel hält Marktwirtschaft und Kapitalismus nicht für identische oder zumindest ähnliche Begriffe, sondern betrachtet sie als Gegensätze. Er beschreibt seine Geschäftsphilosophie wie folgt: „In Wirklichkeit ist Kapitalismus aber das Gegenteil von Wettbewerb. Kapitalismus basiert auf der Akkumulation von Kapital, doch im perfekten Wettbewerb fallen sämtliche Gewinne dem Konkurrenzkampf zum Opfer“ (5).

Nach der Meinung von Peter Thiel gibt es also zwei Arten von Unternehmen:

Erstens: die politischen Unternehmer, die ihre Konkurrenz erfolgreich ausgeschaltet haben, wie Palantir, Microsoft, Amazon, Apple, Facebook/Meta, Google/Alphabet und die rund einhundert „strategischen Partner-Corporations“ des World Economic Forum. https://www.weforum.org/communities/strategic-partnership-b5337725-fac7-4f8a-9a4f-c89072b96a0d/

Und zweitens: die notorischen „Loser“, die sich ohne politische Rückendeckung dem Wettbewerb in der Realwirtschaft stellen.

Wer das verstanden hat, begreift auch, warum die Quasimonopolisten der Plattformökonomie, die selbst nichts herstellen, sondern nur vermitteln, ihre Gewinne seit der C-Krise 2020 massiv ausbauen konnten.

[Die Corona-Maßnahmen haben die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, technologischen und rechtlichen Umfeldbedingungen quasi über Nacht radikal auf den Kopf gestellt und große Teile der Realwirtschaft durch mehrere Lockdowns, die nichts anderes sind als Berufsverbote für den Mittelstand, in die staatliche Abhängigkeit geschickt.]

4. „Wettbewerb ist etwas für Verlierer.“

Wenn Sie ein Unternehmer sind, der ein Unternehmen gründet, sollten Sie immer darauf abzielen, ein Monopol zu erreichen und Wettbewerb zu vermeiden. Deshalb ist Wettbewerb etwas für Verlierer.“ (6) https://www.infosperber.ch/gesellschaft/uebriges-gesellschaft/der-kapitalismus-verwandelt-die-demokratie-in-einen-feudalstaat/

Für Peter Thiel ist Wettbewerb in erster Linie eine Ideologie, die ihn von der Abschöpfung der Monopolgewinne abhält: „Wettbewerb ist vielmehr in erster Linie eine Ideologie – die Ideologie, die unsere gesamte Gesellschaft durchdringt und unser Denken verzerrt. Wir predigen den Wettbewerb, glauben an seine Notwendigkeit und leben nach seinen Geboten. Wir sind in ihm gefangen, denn je mehr wir konkurrieren, umso weniger verdienen wir dabei“ (7).

[Nicht der Wert des Erzeugnisses, der „Customer Value“ eines Produktes oder Dienstleistung ist der Key Performance Indicator (KPI, Leistungskennzahl). Für Peter Thiel ist es der abschöpfbare „Shareholder Value“ in Form des Gewinns. Das ist okay, solange Mitbewerber nicht durch unfaire politische Einflussnahmen des Monopolisten vom marktwirtschaftlichen Wettbewerb ausgeschlossen werden]

5. „Monopolisten erzählen Märchen, um sich selbst zu schützen.“

Monopolisten erzählen Märchen, um sich selbst zu schützen. Sie wissen, dass sie mit Prahlereien über ihre Monopolstellung nur die Aufmerksamkeit der Wettbewerbshüter auf sich ziehen. Da sie ein Interesse daran haben, auch weiter ungestört Gewinne abzuschöpfen, tun sie alles, um ihre Monopolstellung zu verbergen“ (8).

Auch in diesem Punkt hat Herr Thiel recht: Märchenerzählen für Monopolisten war noch nie so einfach wie heute — wenn man das nötige Kleingeld dafür hat.

Edward Bernays, einer der Begründer des organisierten Märchenerzählens, früher als „Propaganda“ und heute als Storytelling, PR oder Öffentlichkeitsarbeit bezeichnet:

„Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element der demokratischen Gesellschaft.

Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre herrschende Macht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unser Geist wird geformt, unser Geschmack geformt, unsere Ideen vorgeschlagen, größtenteils von Menschen, von denen wir noch nie gehört haben (9).

EDWARD Bernays, Propaganda, 1928/1955, Desert Books, Seite 37
6. „Die besten Start-Ups erinnern ein wenig an Sekten.“

Wenn Sie in einem Start-up für Peter Thiel arbeiten, bedenken Sie bitte, was der Chef darüber denkt: „Die besten Start-ups erinnern ein wenig an Sekten. Der größte Unterschied ist, dass sich Sekten mit ihrem Fanatismus im Irrtum befinden. Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Start-ups sind jedoch fanatisch hinter einer Sache her, die der Rest der Welt nicht erkennen kann. (…) Machen Sie sich keine Sorgen, wenn konventionelle Standesvertreter Ihr Unternehmen nicht verstehen. Freuen Sie sich lieber, wenn Sie als Sekte bezeichnet werden“ (10). [Oder als PayPal Mafia?] https://de.wikipedia.org/wiki/PayPal-Mafia

7. „Geld kommt zu Geld.“

„‚Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat‘ heißt es in der Bibel. Albert Einstein hatte dieselbe Erkenntnis, als er den Zinseszins als das achte Weltwunder, die größte Erfindung des menschlichen Geistes und die stärkste Kraft des Universums bezeichnete“ (11).

[Also wenn der Zinseszins die stärkste Kraft des Universums sein soll, dann könnte man ins Zweifeln kommen, ob der geniale Albert Einstein die Relativitätstheorie wirklich erfunden hat. Und wenn das Zitat aus der Bibel stimmt, dann könnte man annehmen, dass schon vor mehr als zweitausend Jahren bezahlte „Advertorials“ (redaktionelle Maskierung einer Werbeanzeige, früher „Schleichwerbung“ genannt) in der Bibel existierten.]

8. „Eine Welt ohne Geheimnisse wäre eine gerechte Welt.“

Unrecht setzt nämlich voraus, dass sich eine entscheidende moralische Erkenntnis noch nicht durchgesetzt hat: In einer demokratischen Gesellschaft besteht Unrecht nur dann fort, wenn es von den Menschen nicht als solches erkannt wird“ (12). [Stimmt.]

Als Peter Thiel 2014 sein Buch geschrieben hatte, wusste selbst er vermutlich noch nicht, dass es seit dem März 2020 eine schöne neue Weltordnung geben würde. Professor Dr. Matias Desmet versucht eine Erklärung: „Why do so many still buy in the narrative?“

9. „Manche Geheimnisse sind gefährlicher als andere.“

„Wie Faust zu Wagner sagt:
‚Die wenigen, die was davon erkannt,
Die töricht g´nug ihr volles Herz nicht wahrten,
Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten,
Hat man von je gekreuzigt und verbannt‘“
(13).

[Das kann schon ein wenig bedrohlich klingen, wenn man überlegt, wie viele Geheimnisträger schon „plötzlich und unerwartet“ verstorben sind.]

10. „Moral muss man sich leisten können.“

Das Google-Motto ‚Don´t be evil‘ ist natürlich Teil einer Marketingstrategie, doch es ist auch typisch für ein Unternehmen, das so erfolgreich ist, dass es sich um Moral sorgen kann, ohne die eigene Existenz zu gefährden. In der Wirtschaft ist Geld entweder wichtig oder alles. Monopolisten können es sich leisten, an andere Dinge zu denken als an Geld“ (14) schreibt Peter Thiel in seinem Buch „From Zero to One – Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet“. [Kann ich nicht beurteilen, habe noch nie in einem Monopolbetrieb gearbeitet – wäre auch zu langweilig gewesen …]

Fazit:

Zahlreiche Nachrichtenagenturen, Leitmedien, NGOs (Near-Government Organisations), Think Tanks, Lobbyisten und Politiker hängen am pekuniären Futtertrog politischer Unternehmen.

Erst, wenn die Sponsoren der bunten Regenbogen-Inserate, Advertorials und Sonderbeilagen sich zurückziehen, wendet sich das Blatt. Dann kann es sein, dass nicht nur der politische Unternehmer, sondern auch die Geschäftspartner des politischen Unternehmers „entzaubert“ werden, wie im Fall des Politgünstlings und Großarbitrageur, René Benko: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/rene-benko-betrug-ermittlungen-u-haft-100.html Dann kann man beobachten, wie die schmeichelnde Bewunderung für die Selfmade-Men in tiefe Geringschätzung umschlägt.

Politische Unternehmen und der Korporatismus der Private-Public-Partnerships beschädigen das Makro-Umfeld der ökonomischen Unternehmen des Mittelstands:

Während der vergangen fünf Jahre, etwa seit Februar 2020, hat man uns mehrere globale Geschäftsmodelle politischer Unternehmen präsentiert, die alle auf Angst beruhen und nicht nur in sich widersprüchlich sind, sondern auch einander widersprechen:

Geschäftsmodell # 1:C-Krise, Seuchentests & GenspritzenLockdowns, Tests, Testmärkte
Geschäftsmodell # 2:Krieg und Schulden

Die große Enteignung
„The Great Taking“, David Rogers Webb, Corage Media, 2024 https://www.smartinvestor.de/2024/04/25/the-great-taking/
Geschäftsmodell # 3:Klimageschäft & CO2-BesteuerungCO2 Klima-Ablasszertifikate, CO2-Steuern
Geschäftsmodell # 4:Digitales Zentralbankgeld + Digitale ID + Social Credit CO2-System?Digitaler Euro laut EZB-Chefin Christine Lagarde für Oktober 2025 geplant

Die deutsche Wirtschaft befürchtete schon im Dezember 2024 eine zunehmende Abwanderung von Unternehmen, berichtete die Tagesschau: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wirtschaftsverbaende-abwanderung-100.html

Die verschlechterten Umfeldbedingungen und die große Unsicherheit beschädigen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der für Deutschland und Österreich typischen, überwiegend mittelständischen „Hidden Champions“ (Marktführer in Marktnischen) auf dem Weltmarkt:

Hohe, volatile Energiekosten, ständig steigende Vorschriften, die für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht einzuhalten sind, ideologiegetriebene Politik und als Konsequenz die zunehmende Spaltung der Bevölkerung.

Wir erleben derzeit nicht nur den Rückzug der Entrepreneure aus Deutschland und Österreich – sondern auch den Siegeszug der Arbitrage-Unternehmer und jener Politikdarsteller, die ihnen angeschlossen sind.

Die Konsequenz ist, dass seit fast drei Jahren die EU und insbesondere Österreich und Deutschland in einer hartnäckigen Stagflation (wirtschaftliche Stagnation und gleichzeitige Inflation) stecken. Der Mittelstand, die Basis für Entrepreneurship und das Rückgrat unserer Gesellschaft, wird durch Inflation, ständig steigende Steuern und ausufernde Bürokratie kontinuierlich finanziell ausgeblutet.

Der Siegeszug der politischen Unternehmer

Die „kreative Zerstörung“ – der berühmte Begriff, den Schumpeter geprägt hat – findet also tatsächlich statt.

Aber der Prozess läuft in umgekehrter Richtung und entgegen dem dynamischen Innovationsprozess, den Joseph Schumpeter beschrieben hatte: Die heutige Form der „Kreativen Zerstörung“ findet nicht mehr durch die Entrepreneure (schöpferischen Unternehmer) statt, sondern durch die politischen Unternehmen und ihre Organisationen, insbesondere auch die globalen Nahezu-Regierungsorganisationen (NGOs).

Diese Zerstörung ist kein kreativer und konstruktiver Prozess mehr, wie ihn Schumpeter vor hundert Jahren analysiert hatte. Was wir heute erleben, ist technokratisch-destruktive Zerstörung. Also das Gegenteil jener kreativer Zerstörung, die uns jahrzehntelanges Wachstum und Wohlstand durch Innovationen gebracht hat. Nach der Periode der kreativ-schöpferischen Zerstörung durch Entrepreneure, die von 1950 bis etwa zur Jahrtausendwende positiv auf den Wohlstand der Staatsbürger gewirkt hat, befinden wir uns nun seit mehreren Jahren in einer Phase der technokratisch- destruktiven Zerstörung.

Linksradikale Politikerin mit dem Schumpeter-Preis ausgezeichnet

Der internationale Schumpeter Preis wird für innovative Leistungen auf den Gebieten der Wirtschaft, der Politik und der Wirtschaftswissenschaften verliehen. Mit diesem Preis wird an Joseph A. Schumpeter (1883-1950), dem Harvard-Ökonomen österreichischer Herkunft und einem der einflussreichsten Ökonomen und Sozialwissenschaftlern des 20. Jahrhunderts, erinnert, dessen Werk gleichermaßen von der wirtschaftlichen Theorie, der Politik und der Praxis gekennzeichnet ist. Schumpeter war unter anderem an der Universität Harvard tätig und prägte den Innovationsbegriff nachhaltig , unter anderem auch die Konzepte “schöpferische Zerstörung”, „Entrepreneur“ und „Arbitrageunternehmer.“ Der Schumpeter-Preis wurde zuletzt 2022 vergeben.

Wenn Sie jetzt denken, dass den aktuellen Schumpeter-Preis ein Entrepreneur (ökonomischer Unternehmer) erhalten hat, dann irren Sie sich. Die beiden letzten Schumpeter Preise (2022 und 2019) wurden von der Jury an eine politische EU-Beamtin und an einen politischen Unternehmer vergeben.

Den Schumpeter Preis 2022 erhielt die Staatsbeamtin und Politikerin der linksradikalen (!) Partei Radikale Venstre (RV), frühere EU-Kommissarin für Wettbewerb, Margrethe Vestager.

Wikipedia schreibt über die Preisträgerin des Schumpeter Preises: Margrethe Vestager (* 13. April 1968 in Glostrup ist eine Politikerin der linksliberalen Partei Radikale Venstre (RV). Von 2014 bis 2024 war sie EU-Kommissarin für Wettbewerb. Von 2019 bis 2024 war sie außerdem geschäftsführende Vizepräsidentin und Kommissarin für Digitales in der Kommission von der Leyen… https://de.wikipedia.org/wiki/Margrethe_Vestager

Auch den vorletzten Schumpeter Preis 2019 erhielt kein Entrepreneur, sondern der politische Arbitrage-Unternehmer George Soros:

Wikipedia schreibt über den Preisträger des Schumpeter-Preises 2019: „George Soros (* 12. August 1930 als György Schwartz in Budapest) ist ein US-amerikanischer Investor und Philanthrop. In den 1990er Jahren wurde er durch Devisenspekulationen unter anderem gegen das Pfund Sterling bekannt… https://de.wikipedia.org/wiki/George_Soros

Der Siegeszug der Arbitrageure und die Prognosen Schumpeters

Was hätte Joseph A. Schumpeter, der 1919 auch österreichischer Finanzminister war, zu dem nach ihm benannten Schumpeter-Preis, zum gegenwärtigen Zustand unserer Wirtschaft und Gesellschaft und zu „unseren“ Politikerinnen und Politikern gesagt? Wir wissen es natürlich nicht, können aber vermuten: Schumpeter kritisierte, dass das kapitalistische System selbst sein Grab aushebe, indem es eine soziale Atmosphäre und gesellschaftliche Strukturen schaffe, die seine eigene Überlebensfähigkeit gefährdeten. Der Zerfall der bürgerlichen Werte und die wachsende Macht von Bürokratie und Großkonzernen würde langfristig das Aus für das System bedeuten.

Der Zustand des Geldwesens eines Volkes ist ein Symptom aller seiner Zustände.

Eher legt sich ein Hund einen Wurstvorrat an als eine demokratische Regierung eine Budgetreserve.


Created by wars that required it,
the machine now created the wars it required.

joseph Alois schumpeter, Zitate

Der Mittelstand agiert in einem politischen, ökonomischen, sozialen, technologischen, ökologischen und rechtsstaatlichem Umfeld. Marktwirtschaftliches Wirtschaften setzt stabile Umfeldbedingungen voraus. Deshalb beginnt jedes Geschäftsmodell mit einer sorgfältigen, glasklaren PESTEL-Analysis (=Political, Economical, Technological, Ecological, Legal) der Makro-Umfeldbedingungen, in welcher das Unternehmen agiert. Leider werden diese Umfeldbedingungen, in denen Startups agieren, seit von der Politik, insbesondere von den EU-Kommissaren laufend geändert. Aber ohne verlässliche Rahmenbedingungen ist eine zielgerichtete unternehmerische Planung eines Business Models und Business Plans unmöglich. Denn selbst der beste Unternehmer kann nicht erfolgreich sein, wenn die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen kurzfristig, quasi über Nacht „adjustiert“ werden, Grundrechte und Freiheitsrechte temporär oder vollständig außer Kraft gesetzt werden und ständig neue EU-Verordnungen, EU-Richtlinien und Gesetze erlassen werden.

Wie sollen unter dieser Unsicherheit ökonomische Entrepreneure innovative Produkte und Dienstleistungen entwickeln, planen und realisieren?

Ich denke, in einem freiheitlich-demokratischen Land sollten die ökonomischen Unternehmer, nicht der Staat investieren. Oder?

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Fußnoten:

  • (1) Peter Thiel mit Blake Masters, 2014, Zero to One – Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet, Campus, Seite 127
  • (2) Ebenda, Seite 113
  • (3) Ebenda, Seite 11
  • (4) Ebenda, Seite 14
  • (5) Ebenda, Seite 28
  • (6) Thiel, Peter, 2014, Lecture 5: Business Strategy and Monopoly Theory
  • (7) Thiel et al., 2014, Zero to One: Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet, Seite 39
  • (8) Ebenda, Seite 30
  • (9) Bernays, Edward, Propaganda, Desert Books 1928/1955, Seite 37
  • (10) Thiel et al, 2014, Zero to One: Wie Innovation unsere Gesellschaft rettet, Seite 123
  • (11) Ebenda, Seite 83
  • (12) Ebenda, Seite 99
  • (13) Ebenda, Seite 104
  • (14) Ebenda, Seite 35

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